S07E04: Einführung in die Personal Projects Analysis (#70)
Worum geht's in dieser Folge?
Diese Folge ist eine weitere Folge unter dem Motto: Wir beschäftigen uns mit der wissenschaftlichen Seite von Personal Projects.
Diesmal möchte ich mit euch ein kleines Experiment starten. Ich möchte mich mit euch gemeinsam in die Rolle eines Wissenschaftlers begeben, und zwar eines Wissenschaftlers, der Personal Projects untersucht. Brian Little, der Godfather der Personal Projects, hat für die Dokumentation und Erforschung von Personal Projects eine Methode entwickelt, die er Personal Projects Analysis (PPA) genannt hat. Die Personal Projects Analysis ist in den späten 1970er Jahren entstanden, und Brian Little hat die Methode - gemeinsam natürlich mit anderen Forscherinnen und Forschern - immer weiter verfeinert.
Eine genaue Beschreibung der Methode und alle Dokumente dazu gibt es übrigens auf Brian Littles Website zum Download. Ja, das ist alles frei und gratis verfügbar für jedermann.
Für all jene unter euch, die jetzt nicht so die große Lust oder Zeit haben, die ganzen Dokumente durchzuackern, aber trotzdem wissen möchte, was da genau bei der Erforschung von Personal Projects erforscht wird, ist diese Folge gedacht: Eine Einführung in die Personal Projects Analysis.
Einführung in die Personal Projects Analysis
Okay, was müssen wir über die Personal Projects Analysis wissen?
Grundsätzlich kann man sich die Personal Projects Analysis vorstellen wie einen strukturierten Fragebogen, der aus mehreren Abschnitten besteht, die „Module“ genannt werden. Wenn du als Versuchsperson an so einer Personal Projects Analysis teilnehmen möchtest, dann durchläufst du einige oder alle dieser Module - je nachdem, was die Forscher gerade besonders an deinen Personal Projects interessiert.
Ich möchte mit euch jetzt die einzelnen Module durchgehen und euch erklären, was da genau passiert.
1. Project Dump (Project Elictiation)
Alles beginnt mit der so genannten „project elicitation“, auch „project dump“ genannt. Du bekommst einen Stift, ein Blatt Papier und 10-15 Minuten Zeit und wirst aufgefordert, so viele Personal Projects aufzuschreiben, wie dir gerade einfallen. Du erstellst also eine Liste mit allen Personal Projects, die dich gerade beschäftigen. Daher kommt auch der Name „dump“, das heißt so viel wie „abladen“. Du schreibst also alle Personal Projects auf, die dir einfallen: große und kleine, wichtige und unwichtige, berufliche und private, lustige und anstrengende, einfach alles. Diejenigen, die sich unter einen Personal Project nicht wirklich was vorstellen können, bekommen für den project dump als Unterstützung einige Bespiele aufgelistet, sozusagen als Inspiration. Das sind Beispiele wie „Meinen Psychologie-Kurs bestehen“, „Weniger junk food essen“, „Mit meiner Katze spielen“ oder „Meine Wohnung putzen“. Diese Beispiele sind dazu da, dass die Versuchspersonen sich auch trauen, ganz „gewöhnliche“ Projekte zu nennen, die in ihren Augen vielleicht gar nichts Besonderes sind. Aber genau darum geht es beim project dump: Einfach mal alles aufschreiben, was einem einfällt.
2. Refined Project List
Dann geht es weiter damit, dass die Versuchsperson aufgefordert wird, aus der Liste der Personal Projects
Worum geht's in dieser Folge?
Diese Folge ist eine weitere Folge unter dem Motto: Wir beschäftigen uns mit der wissenschaftlichen Seite von Personal Projects.
Diesmal möchte ich mit euch ein kleines Experiment starten. Ich möchte mich mit euch gemeinsam in die Rolle eines Wissenschaftlers begeben, und zwar eines Wissenschaftlers, der Personal Projects untersucht. Brian Little, der Godfather der Personal Projects, hat für die Dokumentation und Erforschung von Personal Projects eine Methode entwickelt, die er Personal Projects Analysis (PPA) genannt hat. Die Personal Projects Analysis ist in den späten 1970er Jahren entstanden, und Brian Little hat die Methode - gemeinsam natürlich mit anderen Forscherinnen und Forschern - immer weiter verfeinert.
Eine genaue Beschreibung der Methode und alle Dokumente dazu gibt es übrigens auf Brian Littles Website zum Download. Ja, das ist alles frei und gratis verfügbar für jedermann.
Für all jene unter euch, die jetzt nicht so die große Lust oder Zeit haben, die ganzen Dokumente durchzuackern, aber trotzdem wissen möchte, was da genau bei der Erforschung von Personal Projects erforscht wird, ist diese Folge gedacht: Eine Einführung in die Personal Projects Analysis.
Einführung in die Personal Projects Analysis
Okay, was müssen wir über die Personal Projects Analysis wissen?
Grundsätzlich kann man sich die Personal Projects Analysis vorstellen wie einen strukturierten Fragebogen, der aus mehreren Abschnitten besteht, die „Module“ genannt werden. Wenn du als Versuchsperson an so einer Personal Projects Analysis teilnehmen möchtest, dann durchläufst du einige oder alle dieser Module - je nachdem, was die Forscher gerade besonders an deinen Personal Projects interessiert.
Ich möchte mit euch jetzt die einzelnen Module durchgehen und euch erklären, was da genau passiert.
1. Project Dump (Project Elictiation)
Alles beginnt mit der so genannten „project elicitation“, auch „project dump“ genannt. Du bekommst einen Stift, ein Blatt Papier und 10-15 Minuten Zeit und wirst aufgefordert, so viele Personal Projects aufzuschreiben, wie dir gerade einfallen. Du erstellst also eine Liste mit allen Personal Projects, die dich gerade beschäftigen. Daher kommt auch der Name „dump“, das heißt so viel wie „abladen“. Du schreibst also alle Personal Projects auf, die dir einfallen: große und kleine, wichtige und unwichtige, berufliche und private, lustige und anstrengende, einfach alles.
Diejenigen, die sich unter einen Personal Project nicht wirklich was vorstellen können, bekommen für den project dump als Unterstützung einige Bespiele aufgelistet, sozusagen als Inspiration. Das sind Beispiele wie „Meinen Psychologie-Kurs bestehen“, „Weniger junk food essen“, „Mit meiner Katze spielen“ oder „Meine Wohnung putzen“. Diese Beispiele sind dazu da, dass die Versuchspersonen sich auch trauen, ganz „gewöhnliche“ Projekte zu nennen, die in ihren Augen vielleicht gar nichts Besonderes sind. Aber genau darum geht es beim project dump: Einfach mal alles aufschreiben, was einem einfällt.
Diejenigen, die sich unter einen Personal Project nicht wirklich was vorstellen können, bekommen für den project dump als Unterstützung einige Bespiele aufgelistet, sozusagen als Inspiration. Das sind Beispiele wie „Meinen Psychologie-Kurs bestehen“, „Weniger junk food essen“, „Mit meiner Katze spielen“ oder „Meine Wohnung putzen“. Diese Beispiele sind dazu da, dass die Versuchspersonen sich auch trauen, ganz „gewöhnliche“ Projekte zu nennen, die in ihren Augen vielleicht gar nichts Besonderes sind. Aber genau darum geht es beim project dump: Einfach mal alles aufschreiben, was einem einfällt.
2. Refined Project List
Dann geht es weiter damit, dass die Versuchsperson aufgefordert wird, aus der Liste der Personal Projects 10 auszuwählen. Und welche davon soll er auswählen? Naja, die Angabe lautet: Wähle jene 10 aus, die uns erlauben, dich am besten zu verstehen. Mit so einer Angabe wird natürlich eine sehr subjektive Auswahl zustande kommen, aber genau darum geht es ja: Der Teilnehmer entscheidet selbst, welche Projekte das beste Bild über ihn vermitteln, weil er ja der Experte von sich selbst und seinem Leben ist. Seine Auswahl ist die best mögliche. Darüber habe ich ja in der zweiten Folge dieser Staffel schon ausführlicher gesprochen.
Wenn also 10 Projekte ausgewählt sind, dann geht es weiter mit der Frage: Was denkst du dir über das, was du machst?
3. Personal Projects Appraisal Matrix A
Das dritte Modul trägt den mehr als sperrigen Namen „Personal Projects Appraisal Matrix A“, aber dahinter steckt die spannende Frage: Wie bewertest du deine Personal Projects? Was denkst du dir über sie?
Dabei kannst du gerne gleich ein bisschen mitmachen. Wähle dazu irgend eines deiner Personal Projects aus, egal welches, irgend eines, das sich gerade beschäftig. Dieses Projekt werden wir jetzt gemeinsam anhand von 17 Kategorien analysieren. Deine Aufgabe ist jetzt, für jede Kategorie Punkte zu vergeben, nämlich von 0 bis 10. 0 bedeutet „trifft überhaupt nicht zu“ und 10 bedeutet „triff sowas von zu“.
Dabei kannst du gerne gleich ein bisschen mitmachen. Wähle dazu irgend eines deiner Personal Projects aus, egal welches, irgend eines, das sich gerade beschäftig. Dieses Projekt werden wir jetzt gemeinsam anhand von 17 Kategorien analysieren. Deine Aufgabe ist jetzt, für jede Kategorie Punkte zu vergeben, nämlich von 0 bis 10. 0 bedeutet „trifft überhaupt nicht zu“ und 10 bedeutet „triff sowas von zu“.
Okay, bereit? Hast du dein Personal Project gewählt? Los geht’s mit der „Personal Projects Appraisal Matrix A“
- Kriterium: Importance oder Wichtigkeit, also: Wie wichtig ist dir dieses Projekt?
- Also wenn du jetzt sagst, dieses Projekt ist für mich megawichtig, dann gibst du 10 Punkte. Wenn du sagst, dieses Projekt ist an Unwichtigkeit nicht zu überbieten, dann gibst du 0 Punkte. Wenn es irgendwas dazwischen ist, dann eben 5 oder 7 oder 3 oder 8 oder wie auch immer du die Wichtigkeit dieses Projekts einschätzt.
- Difficulty oder Schwierigkeit, also: Für wie schwierig hältst du dieses Projekt?
- Also wieder: Wenn du das Projekt für ultraschwierig hältst, dann 10 Punkte. Wenn es babyleicht ist, dann 0 Punkte. Sonst irgendwas dazwischen.
- Visibility oder Sichtbarkeit, also: Wie gut ist dieses Projekt sichtbar für andere Menschen, die dich gut kennen?
- Wenn du sagt, das Projekt kennt niemand außer mir, das ist ein Geheimprojekt, dann vergibst du 0 Punkte für die Sichtbarkeit. Wenn du sagst, ich erzähle jedem Menschen, den ich sehe, von diesem Projekt, meine Facebook Wall ist voll davon und so weiter, dann bist du ein Zehner. Sonst irgendwas dazwischen.
- Control oder Einfluss, also: Wie sehr hast du das Gefühl, dass du Einfluss hast auf dieses Projekt?
- Wieder: 0 bis 10, jetzt weißt du ja schon, wie das geht.
- Responsibility oder Verantwortung, also: Wie sehr fühlst du dich für dieses Projekt verantwortlich?
- Time Adequacy oder Angemessenheit der Zeit, also: Wie sehr hast du das Gefühl, dass die Zeit, die du für dieses Projekt aufwendest, angemessen ist (sowohl zu viel Zeit als auch zu wenig Zeit)?
- Outcome / Likelihood Of Success oder Erfolgsaussichten, also: Wie erfolgreich, glaubst du, wird dieses Projekt sein?
- Self Identity oder Selbstausdruck, also: Wie typisch ist dieses Projekt für dich als Person?
- Other’s View oder Ansicht der Anderen, also: Als wie wichtig empfinden dieses Projekte andere Menschen, die dir wichtig sind?
- Value Congruency oder Werte-Übereinstimmung, also: Wie gut passt dieses Projekt zu den Werten, die du als Mensch hast?
- Progress oder Fortschritt, also: Wie weit bist du mit dem Projekt bisher gekommen?
- Challenge oder Herausforderung, also: Wie herausfordernd findest du dieses Projekt?
- Absorption oder Versinken, also: Wie sehr kommst du in einen Flow, wenn du dich mit diesem Projekt beschäftigst?
- Support oder Unterstützung, also: Wie sehr fühlst du dich bei diesem Projekt von anderen unterstützt?
- Competence oder Kompetenz, also: Wie kompetent fühlst du dich in diesem Projekt?
- Autonomy oder Autonomie, also: Wie sehr machst du dieses Projekt aus freiem Willen oder eher, weil es jemand anderer für dich will?
- Stage oder Phase: Da wirst du aufgefordert einzuschätzen, in welcher Phase sich dein Projekt befindet. Also 0-1 für ganz am Anfang, 9-10 für fast fertig und alles dazwischen.
Pfuh, das war ganz schön viel Holz. 17 Kriterien, die Personal Projects Forscher sind ganz schön neugierig. Und jetzt stell dir vor, dass du das nicht nur für ein Projekt machen sollst, sondern für 10. Das ist eine ziemliche Herausforderung, kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen. Aber dazu mehr in der nächsten Folge. Vorher schauen wir uns noch die weiteren Module der Personal Projects Analysis an.
4. Personal Projects Matrix B
In diesem Modul wirst du nach deinen Gefühlen befragt. Nämlich nach den Gefühlen, die deine Personal Projects bei dir auslösen. 9 Gefühle werden abgefragt, und du sollst sie wieder von 0 bis 10 bewerten, je nachdem, wie sehr sie für dieses Projekt bei dir zutreffen oder nicht. Los geht’s!
- Sad, also: Macht dich das Projekt traurig? -> Wieder bewerten von 0 bis 10.
- Fearful/Scared, also: Jagt dir das Projekt Angst ein?
- Full of Love, also: Liebst du dieses Projekt?
- Angry, also: Macht dich dieses Projekt wütend?
- Happy, also: Macht dich dieses Projekt glücklich?
- Hopeful, also: Gibt dir dieses Projekt Hoffnung?
- Stressed, also: Erzeugt dieses Projekt bei dir Stress?
- Uncertain, also: Fühlst du dich bei diesem Projekt unsicher?
- Depressed, also: Deprimiert dich dieses Projekt?
- Zum Abschluss kannst du dann noch ein anderes Gefühl aufschreiben, das nicht abgefragt wurde und das du mit dem Projekt verbindest, wenn du willst.
Wieder gar nicht so leichte Fragen, finde ich, und wieder ziemlich viel Arbeit, wenn man das für 10 Projekte durchgehen soll.
Aber wir sind noch nicht fertig. Weiter geht es mit dem 5. Modul!
Aber wir sind noch nicht fertig. Weiter geht es mit dem 5. Modul!
5. Cross Impact Matrix
In diesem Modul geht es darum, dass du einschätzen sollst, wie sehr sich deine 10 Projekte gegenseitig beeinflussen. Das heißt, du sollst wieder von 0 bis 10 Punkte vergeben, wie viel die einzelnen Projekte miteinander zu tun haben.
Sagen wir, du hast das Projekt „Mehr Bewegung machen“, und du hast das Projekt „Mit meiner Katze spielen“. Dann kann man sagen, je nachdem, wie beweglich und aktiv deine Katze ist, dass diese beiden Projekte nicht wahnsinnig stark voneinander abhängen. Mit deiner Katze kannst du auch spielen, wenn du sonst keinerlei Bewegung machst. Und umgekehrt brauchst du deine Katze nicht um Erlaubnis fragen, wenn du mehr Bewegung machen willst. Zumindest die meisten Menschen müssen das nicht, denke ich.
Naja, und so gehst du also Projekt für Projekt durch und schaust, ob du Projekte findest, die stark voneinander abhängen oder sich stark gegenseitig beeinflussen. Das Projekt „Mehr Bewegung machen“ und das Projekt „Weniger Junkfood essen“ zum Bespiel, die werden vermutlich stark zusammenhängen.
Und damit sind wir auch schon fast am Ende der Personal Projects Analysis. Es folgt noch das letzte Modul.
6. Projects Categorization
Im letzten Modul wirst du aufgefordert, deine 10 Projekte bestimmten Projekt-Kategorien zuzuordnen. Das Projekt „Mit meiner Katze spielen“ kommt z.B. in die Kategorie „Freizeit“, das Projekt „Weniger Junkfood essen“ in die Kategorie „Gesundheit/Körper“. Und so weiter.
Mit diesem Modul bekommen die Forscher einen Blick darauf, in welchen Kategorien, in welchen Lebensbereichen deine Projekte angesiedelt sind. Ob es vielleicht Bereiche gibt, wo du besonders viele Projekte hast oder auch welche, in denen du wenige oder vielleicht sogar gar keine hast.
Und wenn du das erledigt hast, dann bist du fertig mit deiner Personal Projects Analysis. Und damit sind wir auch schon fast fertig mit dieser Folge.
Und wenn du das erledigt hast, dann bist du fertig mit deiner Personal Projects Analysis. Und damit sind wir auch schon fast fertig mit dieser Folge.
Zusammenfasung
Also, wenn ihr euch eine Sache aus dieser Folge mitnehmen sollt, dann wäre es das:
Die Personal Projects Analysis ist eine Methode zur Erforschung von Personal Projects. Sie besteht aus 6 verschiedenen Modulen, und in jedem dieser Module wirst du aufgefordert, deine Personal Projects auf die eine oder andere Art zu analysieren.
Das kann ganz schön herausfordernd und anstrengend sein, aber es können auch ganz spannende Erkenntnisse herauskommen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, denn ich habe so eine Personal Projects Analysis für meine Personal Projects gemacht. Was dabei herausgekommen ist, erzähle ich euch in der nächsten Folge.